11. bis 15. Juni 2009

Fahrt nach Coudoux

Wenige Wochen nach dem Besuch von zwei Dutzend Freunden der alemannischen Fasnet aus Coudoux erreichte uns die Einladung zu einem Gegenbesuch in der Partnergemeinde: Gemeindeverwaltung und Partnerschaftskomitee würden sich freuen, wenn am Fronleichnams-Wochenende ein Gruppe Owinger Bürger zum geplanten Rosé-Fest nach Coudoux kommen würden. Zwar wurde das Rosé-Fest wenige Tage später aus organisatorischen Gründen wieder abgesagt, aber die Einladung stand im Raume und wurde selbstverständlich aufrecht erhalten.

So machen sich am Donnerstagabend 15 Vereinsmitglieder und Bürgermeister Günther Former mit Gattin auf den Weg nach Süden. Nach einer Nachtfahrt durch die Schweiz und den Süden Frankreichs, einem Frühstück in der Nähe von Avignon und einem Einkaufsbummel im "Carrefour" von Vitrolles fahren wir direkt ans Meer bei „la Couronne“, wo wir uns am Strand von Carro beim (Sonnen-) Baden erholen.

Die Bucht von Carro bietet neben einem ausgedehnten Sandstrand auch eine kalkreiche mediterrane Felsküste.
Nach einem Nickerchen im spärlich vorhandenen Schatten und einem Bad im türkisblauen Wasser des Mittelmeers machen wir uns erholt und frisch geduscht auf den Weg nach Coudoux,
wo wir am späten Nachmittag von Bürgermeister Guy Barret und dem Partnerverein „Amities France Allemagne“ erwartet werden.
Nach einer Begrüßung und einigen erfrischenden Drinks finden Owinger Gäste und Coudouxer Gastgeber schnell zueinander.
Später trifft man sich in lockerer Atmosphäre im "Salle des Fêtes", wo uns die Freunde nicht nur Pastis und Rosé, sondern auch ein ausgezeichnetes
kaltes Buffet servieren. Mit der Unterstützung von Alain Jaulneau gelingt es dem Vorsitzenden Wolfgang Rauneker, den mitgebrachten Geschenkkorb zu überreichen. Mit Toasts, Gesangs- und Tanzeinlagen geht für die Besucher aus Owingen ein langer Tag zu Ende.
Es ist schon Tradition, dass wir am Samstagmorgen in die nur 20 km entfernte Stadt Aix-en-Provence fahren. Mit ihrem provencalischen Flair, dem prächtigen Boulevard "Cours Mirabeau", der Altstadt und ihrem Markt ist sie für uns jedes Mal der Inbegriff urbaner südfranzösischer Lebensart.
Zu unserer Überraschung haben uns die Freunde aus Coudoux mit Eintrittskarten zur viel beachteten Kunstausstellung "Picasso - Cézanne" im Museum Granet versorgt, sodass wir - ganz nebenbei - zu einem Kunsterlebnis ersten Ranges kommen, für das wir uns herzlich bedanken. Merci!

Am Samstagmittag lädt uns Bürgermeister Barret in den Rathaussaal, um die Vereine der Gemeinde vorzustellen. Vom Folkloreverein „Li Canesteleto“ bis zu den „Veteranen“ stellen die Vereinsvertreter das vielfältige kulturelle Leben der Gemeinde vor.

Dies ist auch für Bürgermeister Former die Gelegenheit, sein Gastgeschenk, eine Kletterrose zu überreichen, die mit ihrem Duft, ihrer Schönheit und Langlebigkeit die Partnerschaft mit Coudoux symbolisieren soll. Bürgermeister Barret verspricht, sie an einem würdigen Platz anzupflanzen.

Im Anschluss daran enthüllen die Bürgermeister Guy Barret und Günther Former sowie Ex-Bürgermeister Alain Bobille-Vaucher zusammen mit den Vertretern der Partnerschaftsvereine ein beim Rathaus neu aufgestelltes Schild zu den Partnergemeinden Owingen und Baone/Italien

Der Nachmittag klingt aus mit einem Besuch des Weingutes St. Hilaire, wo uns neben einer Weinprobe auch eine Führung durch den renommierten Weinbetrieb angeboten wird. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts produziert die Familie Lapierre Wein - besonders die Rosé und Cuvée-Weine. Mit Interesse verfolgen wir die Erklärungen von Seniorchef Max Lapierre, die für uns von Barbara Bouchet übersetzt werden.

Am Abend sind wir eingeladen, im Stadion von Coudoux dem „Spectacle Rythmes et Harmonie“ beizuwohnen. Mit uns erleben einige hundert
Besucher eine beeindruckende Tanzaufführung von mehr als 200 Kindern und Jugendlichen, die zu Pop- Rock und Musical-Melodien fast drei Stunden
auf einer Freiluftbühne tanzen – eine perfekte Show, wie sie in dieser Form in Deutschland nicht zu sehen ist.

Am Sonntag laden uns die Freunde zu einer Fahrt durch die Camargue ein. Vorbei an ausgedehnten Reisfeldern erreichen wir bald Saintes-Maries-de-la-Mer, wo wir uns zunächst zum obligatorischen Gruppenbild postieren, um danach den beliebten Touristenort zu besuchen.

Vom Dach der berühmten Wallfahrtskirche der Zigeuner schweift der Blick über die Stadt, die Sümpfe der Camargue und den belebten Strand.

Berühmt wurde die Wallfahrtskirche "Drei heiligen Marien" vor allem durch die alljährliche Wallfahrt der europäischen Zigeuner im Mai.
Vorbei an Sümpfen, "Etangs" (flachen Brackwasserseen) und Reisfeldern erreichen wir schließlich das „Mas St. Bertrand“, einem ländlichen Gasthof im Herzen der Camargue (Gîtes et restaurant au coeur du parc naturel de Camargue).

Hier im subtropischen Ambiente der Camargue haben die Coudouxer Freunde für uns ein typisches provencalisches Essen organisert: "Tellines de beaubuc",

eine Vorspeise mit kleinen Muscheln die es nur hier bei den Salinen von Giraud gibt, "Gardianne de taureau", ein traditioneller Rinderschmorbraten mit Riz rouge (rotem Reis), beides Produkte aus der unmittelbaren Umgebung des Mas.

Den Nachmittag verbringen wir in geselliger Runde bei etlichen Karaffen Rosé und versäumen nicht, das nahe gelegene Flohmarktmuseum mit
"Grümpel, Kruscht und Kunst" zu besuchen. Erst nach gut drei Stunden endet ein sehr fröhlicher, geselliger und harmonischer Nachmittag.

Nach so viel Eindrücken und Erlebnissen fällt die Heimfahrt am Montagmorgen schwer. Mit einem Besuch von Avignon beschließen wir unseren Besuch in der Provence. Wie immer hat uns die große Herzlichkeit, Großzügigkeit und Gastfreundschaft unserer französischen Freunde beeindruckt.
Und während der Bus sich auf den langen Weg nach Norden macht blicken wir in Gedanken voraus: Denn spätestens im Jahre 2011, wenn die Jumelage mit Coudoux ihr 20. Jubiläum feiert, wollen wir uns in Owingen und Coudoux wieder treffen.

 

7.